Filmlose Kameras sammeln... ein Guide

 
Ist der Zeitraum gewählt, so ist die erste Anlaufstelle eine große Auktionsplattform im Internet. Die Sammlung wächst am schnellsten und am günstigsten wie folgt: (Aufgeführt sind zunächst nur die größeren Modellserien)
 
Für den kostengünstigen Einstieg:
 
- fast alle Sony Mavica MVC-FD Kameras
- fast alle  Casio QV Modelle
- fast alle  Kodak DC Modelle
- fast alle Fujifilm MX und DX Kameras
- die meisten Agfa ePhoto Modelle
- die Canon ION RC Still Video Kameras
 
Danach wird es stellenweise schon etwas teurer:
 
- einige Olympus C-xxx Modelle
- Nikon Coolpix Modelle
- Minolta Dimage Modelle
- Panasonic NV und PV Modelle
- Ricoh RDC Serie
- Sony DCS Modelle
- Toshiba PDR Modelle
- Sony Still Video Kameras der MVC Serie (2000, 2010, 5000, 7000, A7AF, C1 und A10)
 
Für alle diejenigen die deutlich mehr im Geldbeutel haben:
 
- Kodak DCS Modelle
- Fujix DS und Nikon E Modelle
- die meisten Still Video Kameras (ausser den oben genannten)
- die Minolta DSLR Kameras der RD Reihe
- alle Dycam Kameras
- Exoten und sehr frühe Modelle
 
Wie geht es weiter
 
Hat man erstmal einen guten Einstieg gemacht und eine kleine oder größere Sammlung aufgebaut, so sollte man anfangen über den Tellerrand zu schauen und andere Plattformen in Betracht ziehen. Vor allen dingen im Ausland dürfte man sehr viele Modelle finden die hierzulande gar nicht vermarktet wurden. Es gibt sogar Digitalkamera Serien die ausschliesslich in Südamerika oder Russland vermarktet wurden. Daher sollte man der Suchmaschine etwas Zeit widmen und sich auch aussereuropäische Märkte anschauen. Kostentreibend sind dabei aber fast immer die Versand- und Zollgebühren. So kostet eine 100 Euro Kamera aus Amerika 50% mehr bis sie im Besitz ist und die gleiche Kamera aus Japan gar 100% mehr, also das Doppelte. Hier sollte man prüfen ob man bereit ist diese Investitionen zu leisten und sich die Mühe zu machen. Es kann sich aber in der Tat oft lohnen. Aber hier sollte man erst dann ansetzen wenn man den deutschen und europäischen Markt bereits gut kennt und sich sicher ist, dieses Modell ausschliesslich im Ausland zu bekommen. Es wäre doch sehr ärgerlich 200 Euro im Ausland auszugeben wenn man ein Monat später die gleiche Kamera für 100 Euro in Deutschland findet.
 
Wovon abgeraten wird
 
Momentan ist es erfolglos sein Glück auf Fotobörsen zu suchen. Die Anzahl der digitalen Modelle dort ist marginal und wenn, dann kosten sie viel mehr als der übliche Marktwert. Auch im Internet muss ich vor einem Anbieter warnen der sein finanzielles Glück auf einer Auktionsplattform sucht. Neben den vielen ehrlichen und guten Händlern (wie AWCAMERAS, NSXDREAM, LEICASTORELISSE oder ANDREW) gibt es auch ein schwarzes Schaf, welches fast ausschliesslich seltene Sammlerstücke billig(st) in Japan einkauft und dann mit teils völlig überzogenen Preisvorstellungen im virtuellen Auktionshaus weiterverkauft. Dabei werden selbst einfache Modelle mit reißerische Slogans als riesen Rarität angepriesen. Da ich die meisten Märkte seit einer Dekade folge und auch Buch über die Verkäufe führe, kann ich getrost sagen dass diese eine Person den Gebrauchtmarkt erheblich geschadet und die Preispolitik destabilisiert hat. Sucht daher lieber etwas länger nach einem Modell als die Machenschaften dieser Person zu unterstützen. Aus rechtlichen Gründen kann ich keine Namen nennen, aber wenn man die Suche nach Höchstpreisen filtert wird man ihn schnell ausfindig machen.
 
Wer übrigens nicht zuviel zahlen möchte und daher Interesse am Gebrauchtwert einer Kamera hat, kann sich gerne melden. Meine umfangreiche Datenbank hat sämtliche Verkaufspreise seit 2012 gespeichert.  

Randnotiz: Als Faustregel pflege ich immer zu sagen, solange die Kamera kein USB Anschluss oder SD Speicherkarte hat, ist sie interessant genug!