(Flash) Speicherkarten und andere Speichermedien

 


Flashspeicher. Magnetspeicher. Es gibt und gab schon immer eine Menge verschiedener Speichermöglichkeiten für elektronische und digitale Kameras. Von den frühen Video Floppy Disks bis zu den modernen, hochkapazitäts SDXC und Eye-Fi Speicherkarten, benötigten die Kameras immer eine Möglichkeit Bilder permanent zu speichern, zu erhalten. Interner oder externer Speicher, aufgenommene Fotos wären ohne sie für immer verloren. Was einst unglaublich teuer war ist heute so billig das man es für wenige Euros sogar im Supermarkt bekommt. Der Preis sank von ein paar hundert Euro pro Megabyte auf nur ein paar Euros pro Gigabyte. Ganz zu schweigen von der Hülle und Fülle an Kartenlesegeräten die in den letzten zwanzig Jahren verfügbar geworden sind. Die ersten Video Floppy Disk Player und SRAM Kartenleser waren sehr teure. klobige Geräte. Heutzutage arbeite die Industrie gar an solch fragwürdigen Dingern wie SmartMedia auf SD Adapter. Unglaublich!

Was die meisten Menschen scheinbar vergessen haben ist das Smartmedia, SRAM und PC ATA Karten sehr vielseitige Speichermedien waren für zahllose Geräte. Manche Marktplatzhändler verlangen für solche Karten unglaubliche Summen nur weil sie der Meinung sind das sie speziell für ein bestimmtes Gerät gebaut wurden (z.B. industrielle Geräte der Telekommunikationshardware). Bitte fallen Sie darauf nicht rein! Ach und übrigens, der Preisverfall bei Speicherkarten ist extrem hoch. Das beste Beispiel sind wohl die Compact Flash Karten, die kleineren bis 128MB sind heute nahezu wertlos. Dies trifft jedoch nicht auf alle Speicherkarten zu. Es gibt historische, elektronische Speicherkarten die recht selten geworden sind und dadurch sehr gefragt. Man nehme da nur mal die 5V Smartmedia Karten, speziell die die größer sind als 2MB. Auch die dünnen und Batterie betriebenen SRAM Karten sind schwer zu beschaffen und teuer. Aber jetzt gehen wir erstmal zurück zum Anfang.



1969 - Digitale Kassette



digitale Kassette
Digitale Kassette
Also... ääääh, eine digitale Kassette? Natürlich! Die älteste Speichermöglichkeit für Fotos war das Magnetbund. Sogar noch bevor Sony ihre MaviPaks in 1981 präsentierte gab es digitale Kassetten. Nicht zu verwechseln mit den digital audio tapes (DAT) oder digitale kompakt Kassetten (DCC). Der älteste Nachweis über digitale Kassetten den ich finden konnte war ein Dokument von 1969. Daher das Datum in der Überschrift. Ich bin der Ansicht dass die Digitalkassette ein direkter Nachkömmling der audio Kassetten ist (von Philips in 1962 erfunden). Gedacht als zuverlässiges, digitales Speichermedium. Es wurde in den Siebzigern viel auf solche digitalen Kassetten gespeichert. Kein Wunder also das Steven Sasson einen Memodyne digital Kassettenrekorder für seinen Prototyp verwendete. Auf dem Bild können Sie eine solche typische Digitalkassette der Siebziger bewundern. Ampex und Memodyne waren damals die beiden größten Hersteller für Digitalkassettenrekorder.

Vorgestellt: ? in 1969?
Maße:ca. 76x101mm
Medium: Magnetband
Varianten:unbekannt
Verwendet für: Kodak Prototyp


 

 

1981 - Video Floppy Disk


Video Floppy Disk
Video Floppy Disk
Video Disks wurden nicht nur für elektronische Standbildkameras verwendet sondern auch für andere Videosysteme im medizinischen und industriellen Bereich. Sogar Fernsehsender nutzten Video Disks um Standbilder anzuzeigen wenn es technische Schwierigkeiten gab. Fuji had später noch eine digitale 1MB Variante der Video Floppy Disk vorgestellt mit dem Namen LT-1. Für SVC gedacht fand die Disk jedoch nur Anwendung in einem 1989'er Zenith Minisport Laptop. Viel seltener als die immer wieder auftauchenden Video Floppy Disks sind natürlich die damals erhältlichen Reinigungsdisketten. Diese bestanden quasi aus einer leeren Diskhülle in dem ein Stück Klettband und Vlies eingearbeitet war welches mit Reinigungsethanol betröpfelt werden musste. Eine Übersicht aller VF disks können Sie hier finden: Crimsons Systems

Casio Video Floppy Disk Vorderseite Casio Video Floppy Disk Rückseite Vorgestellt: Sony in 1981
Maße:ca. 50x50mm
Medium: Magnetspeicher
Varianten:VF-50, HiVF und Mavipak
Verwendet für: quasi alle elektronischen Standbildkameras der 80'er und frühen 90'er




1981 - Sony 3.5" Floppy Diskette



Sony 3.5" Floppy Disk
Sony 3.5" Floppy Diskette
Sony 3.5" Floppy Disk Weil sie eine "Innovationsschmiede" war, brachte Sony die populärste Floppy Diskette aller Zeiten in 1981 raus. Es dauerte jedoch bis 1997 ehe sie auch in Digitalkameras Verwendung fand, nämlich dann als Sony die ersten digitalen Mavicas vermarktete, die MVC-FD5 und MVC-FD7. Auch wenn es ein Magnetspeicher war wurden die Bilder dennoch digital gespeichert. Sony's digitale Mavicas waren die ersten Digitalkameras die in Massen produziert und vermarktet wurden. Weil die Mavica ein solch "antikes" Speichermedium nutzt versuchen viele Menschen die Mavica als Rarität anzubieten obwohl sie es gar nicht sind. Es ist die herkömmlichste und am meisten verkaufte Digitalkamera der 90'er und der geeignete Anlaufpunkt für alle die mit einer Sammlung historischer Digitalkameras anfangen wollen. Nach 30 Jahren hat Sony die Produktion der Floppy Disketten eingestellt. Panasonic war der einzige Hersteller der Sony die Stirn bot und selber Digitalkameras vorstellte mit Floppy Disketten Laufwerke. Weil Sony jedoch den Markt völlig dominierte gelang es Panasonic nicht Fuß zu fassen.

Vorgestellt: Sony in 1981
Maße:ca. 90x94mm
Medium: Magnetspeicher
Varianten:Single-sided, Double-sided und High-Density
Verwendet für: alle digitalen Sony Mavicas MVC-FDxx und Panasonic PV-SD4090, PV-SD5000

 

 

1988 - SRAM Bildspeicherkarte (IC Speicherkarte)



SRAM card
SRAM Karte
SRAM cardDie SRAM Karten wurden in Zusammenarbeit zwischen Fujifilm und Toshiba entwickelt. Sie waren mit einer Knopfzelle ausgestattet so dass die Bilder dauerhaft in den IC's gespeichert werden konnten. War die Knopfzelle leer, waren auch die Bilder futsch. Es existierten auch SRAM Karten mit einer wiederaufladbaren Batterie.

Vorgestellt: Fuji/Toshiba in 1988
Maße:ca. 85x54mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:5 Volt
SRAM card Knopfzelle:CR-2016
Pin Anzahl:20
Verwendet für: Fujix DS-1P, DS-X, DS-100, DS-200F, DS-H2 und Toshiba I(M)C-100



 

 

1991 - PCMCIA ATA Card Typ I



PC ATA Flash Card Type I front
PC Card Typ I
PC ATA Flash Card Type I rear

Die Personal Computer Memory Card International Association, gegründet in 1986, entwickelte die PCMCIA Karte in 1990 um mit der japanischen JEIDA Speicherkarten zu konkurrieren. In 1991 wurden sie zu einem Standard migriert. Ursprünglich entwickelt als Speichererweiterungskarte, wurde sie auch als Computer Peripherie Karte und Flash Speicherkarte verwendet.

Vorgestellt: PCMCIA in 1991
Maße:ca. 85x54mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3/5 Volt
PC Card Type I connectors Höhe:3.3mm
Pin Anzahl:68
Verwendet für: Fujix DS220, Kodak DC50, Ricoh RDC2, Sony DKC-ID1
  Olympus Deltis VC-1100, einige Kodak DCS Kameras u.a.



1992 - PCMCIA ATA Card Typ II



PC ATA Flash Card Type II front
PC Card Typ II
PC ATA Flash Card Type II rear

Gleiche Karte wie die PC Card Typ I aber nun 5mm dick und mit 32bit Busunterstützung. Typ II Karten boten I/O Support, erlaubten es also das eine Vielzahl von Peripheriegeräten angeschlossen werden konnten  und boten weitere Anschlüsse an, dies traf allerdings nicht auf die Speicherkarten zu.

Vorgestellt: PCMCIA in 1992
Maße:ca. 85x54mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3/5 Volt
PC Card Type II connectors Höhe:5mm
Pin Anzahl:68
Verwendet für: Fujix DS220, Kodak DC50, Ricoh RDC2, Sony DKC-ID1
  Olympus Deltis VC-1100, einige Kodak DCS Kameras u.a.

 

 



1993 - PCMCIA ATA Card Typ III



PC ATA Flash Card Type III front
PC Card Typ III
PC ATA Flash Card Type III rear Gleiche wie die Typ II Karte aber wesentlich dicker und ausgestattet mit einer 1,8 Zoll mini Festplatte. Die Anschlussseite mit den Polen ist bei allen Karten gleich, nämlich 3,3mm mit Führungsschienen. Die Typ III Karten erlaubten eine wesentlich höhere Speicherkapazität da sie interne Festplatten besaßen. Daher nutzten die ersten DSLR's diese Karten.

Vorgestellt: PCMCIA in 1993
Maße:ca. 85x54mm
Medium: Magnetplattenspeicher
Spannung:3.3/5 Volt
PC Card Type III connectors Höhe:10.5mm
Pin Anzahl:68
Verwendet für: Rollei dflex und metric, Hitachi MP-EG1, AGFA ActionCam
  Minolta RD-175, einige Kodak DCS Kameras u.a.



1993 - MiniDisc Data



Sony MD Data front
Sony MD Data
Sony MD Data rear Sony stellt die MiniDisc in 1992 vor als ein magnetisch-optisches Medium zur Speicherung von digitalisierten Audiosignalen. Die disc selber steckt in einer Cartridge Hülle und wurde konzipiert um die analogen Audiokassetten zu verdrängen. In 1993 brachte Sony dann die MD Data raus. Diese Disk war in der Lage 140MB an Computer Daten zu speichern und sollte die Floppy Diskette verdrängen. Dummerweise war sie nicht kompatibel zu den audio Minidisc und daher verkaufte sie sich schlecht. Iomega's Zip Drive füllte die Lücke und billige CD-Brenner bedeuteten das Aus für die MD Data.

Vorgestellt: Sony in 1993
Maße:ca. 72x68mm
Höhe:5mm
Medium: magnetisch-optischer Speicher
Varianten:140MB (MD Data) und 650MB (MD-Data2)
Verwendet für: Sony DSC-MD1 und Sharp MD-PS1


  

1994 - Compact Flash Card Typ I



CF Card front
Compact Flash Card
Compact Flash Card rear Die Compact Flash Karte ist mit eine der ältesten und erfolgreichsten Speicherkarten. Sie wird sogar heutzutage noch verwendet und ist eine beliebte Karte für PDA's und andere Geräte. Die standard CF Karte ist 3.3mm dick und die Microdrive Karte 5mm. Mit der Hilfe einer PCMCIA Adapterkarte konnte man sie auch bequem in Kameras mit einem PC Kartenslot verwenden.

Vorgestellt: Sandisk in 1994
Maße:ca. 42x36mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3/5 Volt
Höhe:3.3mm
Pin Anzahl:50
Verwendet für: Kodak DC25, später Epson PhotoPC Modelle, HP Photosmarts
  Die meisten Panasonic Kameras, einige Casio QV Modelle, u.a.

 



1995 - Miniature Card



Miniature Flash Card front
Miniature Flash Card
Miniature Flash Card rear Intel präsentierte diese Karte in 1995. Das Miniature Card Implementers Forum (MCIF) bewarb diese Karte für Endgeräte wie PDA's, Smartphones und Digitalkameras. Fujitsu, AMD und Sharp unterstützten dies. Intel verkaufte die Karte dann an OEM Hersteller ab Juli 1996. Die Karte sollte mit der Smart Media und Compact Flash Karte konkurrieren aber schaffte den Durchbruch nicht. Sie wird nicht länger hergestellt. 16MB war die Kapazitätsobergrenze. Intel hatte schon einige Pläne für ihre Karte, so gab es Gerüchte über ein USB keyboard mit eingebautem Miniature Card Slot, ein PCMCIA Karten Adapter und ein USB Kartenlesegerät. Keins dieser Peripheriegeräte wurde jedoch gebaut. Irgendwann in 1997 boten sowohl AMD als auch Intel Evaluierungskits an, die ein Kartenlese- und Schreibgerät für den PC-internen ISA-Bus enthielten. Das Kit wurde für rund 299 US-Dollar verkauft. Unser Leser, Herr Roman Kober, wies mich auf eine völlig alternative Lösung hin, er sagte mir, dass Olympus diese Karte auch in seinem digitalen Diktiergerät Modell D1000 verwenden würde. Es stellte sich heraus, dass Olympus ein zusätzliches PC-Kit dafür in seinem Portfolio hatte, dass sogar ein PCMCIA-Miniaturkartenadapter enthielt! Gute Nachrichten, denn Olympus war der erste Hersteller, der die Miniaturkarte in einem Gerät einsetzte.  Allerdings habe ich den Adapter noch nicht zum Laufen bekommen.

Vorgestellt: Intel in 1995
Maße:ca. 38x33mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3,3 und 5 Volt
Höhe:3mm
Pin Anzahl:60
Verwendet für: HP PhotoSmart, Intel PC Camera, Aztech MDC180
                                                                  Samsung DigiMax 30/50 und Konica Q-EZ, sowie das Olympus D1000 Diktiergerät



1995 - Smart Media Card



3V Smart Media Card rear 5V Smart Media Card front Die Smart Media Karte ist mit Abstand die dünnste Flash Speicherkarte aller Zeiten. Sie ist lediglich 0.76mm dick. Die SM Karte wurde vorgestellt um mit (raten Sie mal!) all den oben genannten Speicherkarten zu konkurrieren. Ursprünglich hieß sie Solid State Floppy Disk Card (SSFDC) und sollte zunächst die 3.5" Floppy Diskette ablösen. Deshalb kann man sie auch in 3.5" Laufwerke verwenden wenn man ein sog. FlashPath Adapter benutzt. Die SM Karte war nicht nur eine sehr populäre Speicherkarte für Digitalkameras sondern auch für Synthesizer und Keyboards (z.B. Roland). Die SM Karte war um die Jahrtausendwende auf ihrem kommerziellen Höhepunkt als sie etwa in der Hälfte(!) aller Digitalkameras am Markt Verwendung fand. Jedoch war die Speicherkapazität begrenzt auf 128MB. Kameras mit einer hohen Auflösungen sowie die Nachfrage nach größerer Speicherkapazität bedeuteten das Ende für die SmartMedia Karten. Sie werden zwar nicht mehr hergestellt, sind aber immer noch beliebt unter den Besitzern von "alter Technik". Obwohl es vermehrt Meldungen gibt dass die 5V und 3,3V Karten nicht kompatibel sind, gibt es dennoch Geräte die beide Karten unterstützen wie z.B. die Philips ESP-80.

3V Smart Media Card frontVorgestellt: Toshiba in 1995
 5V Smart Media Card rear Maße:ca. 37x39mm
Medium Flashspeicher
Spannung:3.3 / 5 Volt
Höhe:3.3mm (Typ I) und 5mm (Typ II)
Pin Anzahl:50
Verwendet für: Die Mehrheit aller Fuji und Olympus Kameras. Toshiba, Philips und Agfa Kameras u.a.




1995 - PhotoSpan Memory Modul


Epson PhotoPC manual drawing
Epson PhotoPC Zeichnung aus der Anleitung
Epson (Sanyo) PhotoSpan Memory Module
Epson PhotoSpan Memory Modul
Über diese Karte habe ich so gut wie keine Informationen. Angeblich vermarktete Sanyo dieses Erweiterungsmodul für die Sanyo VPC-G1 Kamera und baugleiche Modelle. Laut Bedienungsanleitung der allerersten Epson PhotoPC Kamera gab es zwei Speichermodule. 2MB und 4MB. Einmal eingebaut konnten sie nicht wieder entnommen werden. Das änderte sich mit der Epson PhotoPC 500 Kamera, hier konnte man sie ein- und ausbauen aber man wurde davon abgeraten. Weil die Module so irrsinnig teuer waren (bis zu $399 für ein 4MB Modul) wurden sie schlichtweg nicht verkauft.

Vorgestellt: Vermutlich Sanyo in 1995
Maße:ca. 63x23mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:unbekannt, vermutlich 3 Volt
Höhe:ca. 2mm
Pin Anzahl:36
Verwendet für: Epson PhotoPC, PhotoPC 500, Sanyo VPC-G1 und Sierra Imaging SD640


 

1996 - Serial Flash Modul


 

Rare original NexCom Serial Flash Module rear

Diese Geschichte ist etwas schwammig aber ich hoffe ich kann ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Rare original NexCom Serial Flash Module front. Wenn ich mich Irre so lasst es mich wissen. NexCom Technology Inc., Hersteller von Serial Flash Memory Produkten, präsentierte dieses Serial Flash Modul in 1996. Es verwendete die firmeneigene, patentierte niederspannungs NexFLASH Technologie. Gegen Ende 1997 kaufte Integrated Silicon Solution Inc. (ISSI) NexCom. In 1998 gliederte ISSI ihr Flashspeicher Geschäft aus in eine neue Firma, NexFlash Technologies Inc., um Kosten zu senken.

ISSI Serial Flash Module front
ISSI Serial Flash Module rearDas Serial Flash Modul sollte die Lücke schliessen zwischen Smart Media Karten und herkömmliche  Speicherkarten. Es sollte dort Verwendung finden wo keine andere Speicherkarten passen würde. Nicht nur für den Digitalkameramarkt gedacht sondern auch als mehrzweck Speichermodul. In ihren eigenen Worten "geeignet für microcontroller-basierte Anwendungen, kleine tragbare und mobile Produkte, sowie andere an Ressourcen eingeschränkte Systeme die Daten, Sprache, und Bilder speichern". ISSI ist als Firma heute immer noch aktiv aber das SFM konnte sich am Digitalkameramarkt nicht durchsetzen. Obwohl es Pläne für einen Kartenlesegerät gab wurde dennoch keins gebaut. Meiner Meinung nach war 4MB die kapazitive Höchstgrenze.
 

NexFlash Serial Flash ModuleVorgestellt: NexCom Technology Inc. in 1996
Maße:ca. 45x15mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3 und 5 Volt
Höhe:variierte um 3mm
Pin Anzahl:8
Verwendet für: Relisys Dimera 2000, 3500 und Trust Photocam, Photocam Plus

 

1997 - Multimedia Card



Multimedia Card frontReduced-Size Multimedia Card frontVon SanDisk und Igentix (eine Siemens Tochterfirma) entwickelt, wurde die Multimedia Card 1997 vorgestellt. Sie basiert auf Toshiba's Flashspeicher und war zu dem Zeitpunkt kleiner als alle zuvor vermarkteten Speicherkarten. Die MMC ist eine für Digitalkameras, PDA's, Handies und tragbaren Geräten typische Flashspeicherkarte. Trotz der kompakten Bauform fand die MMC nicht gleich Verwendung in Digitalkameras sondern zuerst in PDA's und Handies. Es dauerte noch bis 2002 bevor Kodak (und andere Unternehmen) die MMC Karten in ihre Digitalkameras verbauten. Zu dem Zeitpunkt hatte jedoch bereits die ausgereiftere Secure Digital Card die SmartMedia Karte ersetzt. In 2004 erschien noch eine in der Größe reduzierte MMC aber die meisten Digitalkamerahersteller waren nicht sonderlich angetan die neuen RS-MMC Steckplätze in ihre Kameras zu verbauen. Daher waren die meisten Kameras nur mit MMC und SD Steckplätzen bestückt.

 

Multimedia Card rear Vorgestellt: SanDisk in 1997
  Maße:ca. 32x24mm (MMC) und 24x18mm (RS-MMC)
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3V (MMC) und 1.8/3.3V (RS-MMC)
Höhe:1.4mmReduced-Size Multimedia Card rear
Pin Anzahl:7
Varianten:MMC, RS-MMC, MD-MMC, DV-MMC, MMCplus und MMCmobile, MMCmicro a.o.
Verwendet für: Keine Digitalkameras vor 2002. Danach einige Casio Exilims, Kodak CXs, Ricoh Caplios u.a.




1998 - Memory Stick



Memory Stick front
Memory Stick Vorderseite
Memory Stick rear
Memory Stick Rückseite
In einer Pressemitteilung aus Juli 1998, kündigte Sony die Veröffentlichung des Memory Stick (MS) recordable IC memory card an. Wie keine Speicherkarte zuvor versprach die MS hochgeschwindigkeits Datenzugriffe an sowie ein schmales Design. Die MS Ankündigung wurde unterstützt durch Firmen wie Aiwa, Casio, Fujitsu, Sanyo und Sharp. Sie sollte Verwendung finden in Personal Computern und einer Vielzahl an digitalen AV Produkten. Sony versprach auch dass die MS ein neuer Standard für Datenaustausch werden würde und schmiedete Pläne für tragbare Geräte die eigens für diese Speicherkarte entwickelt wurden. Zusammen mit der Compact Flash Karte ist der Memory Stick die älteste Speicherkarten die immer noch produziert wird.


Memory Stick Duo front
Memory Stick Duo Vorderseite
Memory Stick Duo rear
Memory Stick Duo Rückseite
Im Vergleich zum original Memory Stick war der MS Duo um etwa 50% schmaler und kompatibler zu andere schmale Speicherkarten.

Vorgestellt: Sony in 1998
Maße:ca. 21x50mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3V
Höhe:2.8mm
Pin Anzahl:10
Varianten:MS select, MS PRO, MS Duo, MS Pro Duo, MS Pro-HG Duo, MS Micro M2, MS XC
  MS Pro-HG Duo HX, MS Mark 2
Verwendet für: Sony DSC-F55(v), Sony DSC-F505(v) und einige MVC-FDxx Kameras nach 1998


 

1997/1998 - 120MB Super Disk



Imation 120MB Super Disk front
Imation 120MB Super Disk Vorderseite
Imation 120MB Super Disk rear
Imation 120MB Super Disk Rückseite
Entwickelt in 1997 und vermarktet in 1998, sollt die Super Disk Sony's betagte 3.5" Floppy Disk ablösen. 3M's storage products Gruppe entwickelte sie in 1997. The Ausgliederung von 3M wurde später zu Imation. Abgesehen von Panasonic haben nur wenige OEM Hersteller Interesse gezeigt an Geräten und der Disk. Nur Panasonic verwendete die Technologie in ihren Digitalkameras. Weil es Iomega's ZIP bereits am Markt gab und die CD-R(W) in den Startlöchern stand, wurde die Super Disk Technologie ab 2000 überflüssig.

Vorgestellt: Imation in 1997
Maße:ca. 90x94mm
Medium: Magnetspeicher
Varianten:120MB und 240MB
Verwendet für: Nur die Panasonic PV-SD4090, PV-SD5000




 

 

1999 - Compact Flash Card Typ II



Microdrive front
IBM Microdrive
Microdrive rear Die Compact Flash card vom Typ II ist meistens ein Microdrive und beinhaltet eine 1-Zoll miniatur Festplatte. Die Microdrive wurde auf den Markt gebracht durch IBM in 1999. Die ersten Modelle hatten lediglich eine Kapazität von 170MB und waren die weltweit kleinsten Festplatten damals. Bis 2003 gab es sie nur als IBM microdrives, danach kaufte Hitachi das Festplattensegment von IBM und der Begriff "Microdrive" verschwand über Nacht. Nur wenige Hersteller bauten sie, z.B. IBM, Hitachi und Seagate. Sony Varianten existieren auch wurden aber von Hitachi hergestellt und lediglich an Sony lizensiert. Microdrives waren steckbare CF Typ II Karten aber es gab auch integrierte Varianten wie z.B. in frühe Fahrzeugnavigationssysteme und MP3 Playern. Bis 2012 wurden Microdrives gebaut mit einer Kapazität von bis zu 12GB. Heutzutage sieht es so aus als würde keine Firma sie mehr herstellen. Interessanterweise baute die Citizen Corporation eine ähnliche Microdrive bereits in 1992 für Hewlett-Packard, mit dem Kosenamen Kittyhawk. Aus verschiedenen Gründen, wie z.B. hohe Produktionskosten, verkaufte sie sich nicht und verschwand 1994 vom Markt.

Vorgestellt: IBM in 1999
Maße:ca. 43x36mm
Medium: Magnetisch-optischer Speicher
Spannung:3.3 / 5 Volt
Höhe:5mm
Pin Anzahl:50
Verwendet für: Canon PowerShot Pro 70 und 90, Minolta Dimage RD-3000, Pentax EI-200, Nikon D1
  Canon EOS D30 und einige Sanyo VPC-SX Modelle ab 1999 u.a.






1999 - Clik!



Clik! disc front
Clik! disc


Clik! disc rear Iomega präsentierte die Clik! disk in 1999. Gedacht als Backup und tragbare Speicherlösung für Clik! Laufwerke. Ursprünglich war es ein Laufwerk für den PCMCIA Steckplatz und sollte mit der PC card, Smart Media und Compact Flash Kartenlesern konkurrieren. Später wurden USB Varianten und Desktop Computer Lösungen angeboten. Nach dem "click of death" Gerichtsprozess die Iomega's ZipDrives betraf, wurde das Clik! Laufwerk umbenannt in PocketZip. Die Discs hatten lediglich eine Speicherkapazität von 40MB und die Laufwerke wurden nur in wenigen Geräten verbaut. Iomega kündigte zwar noch eine 100MB Disc an aber bevor diese auf den Markt kwam war die PocketZip bereits Geschichte und die Laufwerke verschwanden ebenfalls kurze Zeit später.


 


PocketZIP disc front
PocketZIP disc
Vorgestellt: Iomega in 1999
Maße:ca. 43x36mm
Medium: Magnetisch-optischer Speicher
Höhe:5mm
Varianten:40MB Clik! disc und PocketZIP
Verwendet für: Ausschliesslich die Agfa ePhoto CL30 Clik!



 

 

2000 - Sanyo ID Photo Disk



Sanyo ID Photo Disk front
Sanyo ID Photo Disk
Sanyo ID Photo Disk rear Sanyo tat sich mit Olympus und Hitachi-Maxell zusammen und entwickelte eine völlig andere Form der Speichermöglichkeiten. Nun ja, eigentlich eine kleinere Version der AS-MO (Advanced Storage-Magneto Optical) Disk. Diese neuartige Disk, Photo ID genannt, war jedoch etwas anderes. Sie ermöglichte es satte 730MB zu speichern und ihre schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeit (10 bis 50 Mbps) waren damals schon beeindruckend. Weitere beeindruckende Zahlen waren die wiederbeschreibbarkeit von einer Million mal und die Lebenserwartung der Disk von  100 Jahren ohne Datenverluste! Dies war die höchste Lebenserwartung eines Speichermediums in der Geschichte.

Sanyo demonstrierte einen Prototypen auf der  CeBIT 2000 namens SX-111. Später im selben Jahr demonstrierte man die IDC-1000Z ID Photo Disk Kamera auf der Photokina. Andere Hersteller wie Ricoh, Nikon, Minolta und Olympus zeigten schon Interesse an dieser vielversprechenden Technologie und Olympus plante sogar ebenfalls eine Kamera auf den Markt zu bringen. Aber die Dinge entwickelten sich nun mal... tja, wie sie sich eben entwickelten und die IDC-1000Z verkaufte sich sehr schlecht. Allen Bemühungen zum Trotze führten die geringen Verkaufszahlen der ID Photo Disk und der IDC-1000Z zum Untergang des Speichermedums und die, mittlerweile sehr begehrte, Sanyo IDC-1000Z blieb die einzige Digitalkamera die diese Disk verwendete.

Vorgestellt: Sanyo Fisher in 2000
Maße:ca. 59x56mm
Medium: magnetischer Speicher
Varianten:nur 730MB
Verwendet für: Sanyo IDC-1000Z ausschliesslich



2000 - Secure Digital SD Card



Regular SD card front
SD card adapter for microSD In 1999 beschlossen Sandisk, Matsushita und Toshiba die Secure Digital card zu produzieren, eine Weiterentwicklung der oben genannten Multi Media Card. Die Karte sollte es ermöglichen Digitale Urheberrechte zu speichern sowie eine größere Speicherkapazität als bisherige Karten. In erster Linie sollte sie mit Sony's Memory Stick konkurrieren. Interessanterweise wurde das berühmte SD logo einst konzipiert für Toshiba's Super Density Disc die damals im Kampf um das DVD Format unterging. Man behielt das Logo und verwendete es für die SD Karte. Die Karte wurde 2000 auf der CES vorgestellt und ging wenige Monate später in die Produktion. Die SD Karte gewann schnell an Popularität und ist heute die am meisten verbreitete Speicherkarte im Digitalkameramarkt. Vor einigen erschienen Karten mit WLAN Modul, dies ermöglichte es den Nutzern ihre Bilder per WLAN direkt aus der Kamera heraus an einen Rechner zu versenden. Vor allen Dingen ältere Kameras ohne eingebautes WLAN profitierten davon.


Regular SDHC card
Regular SD card rear
In 2001 war die SmartMedia Karte in 50% aller Digitalkameras im Einsatz, um 2005 rum hatte die SD Karte bereits einen Marktanteil von 40% im Digitalkamersegment. Wegen ihrer Popularität tauchen immer wieder gefälschte SD Karten auf, besonders die Karten mit hoher Kapazität werden oft Opfer der Produktpiraterie.



Eye-Fi card front Vorgestellt: SanDisk, Matsushita und Toshiba in 2000
Maße:ca. 32x24mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3.3V (SD) und 1.8/3.3V (SDxC)
Höhe:2.1mmEye-Fi card rear
Pin Anzahl:9 (SD), 11 (miniSD) und 8 (microSD)
Varianten:SD, SDHC, SDXC, miniSD, microSD, Eye-Fi und die seltene Thin SD
Verwendet für: unter den ersten Kameras waren: Panasonic PV-DC3000, Minolta Dimage X20, Trust 750 LCD, Concord Eye-Q 2000 und viele weitere

 

2001 - DataPlay Disc



DataPlay
DataPlay Disc
DataPlay Inc. ein Unternehmen aus Boulder, Colorado, präsentierte diese optische digitale Disc auf der CES 2001 in Las Vegas. Die Disc selbst wurde von Imation hergestellt. Sie konnte wie eine CD gelesen werden mit einer Datentransferrate von 1MB/s. Auch wenn man sie beliebig oft abspielen konnte, konnte man sie jedoch nur ein Mal bespielen. Nach dem Abspeichern der Daten wurde deren Inhalt verschlüsselt. Ursprünglich gedacht für Musikaufnahmen zeigte Toshiba schnell Interesse und demonstrierte sogar einen Digitalkameraprototypen für diese Disc auf der CES 2001 und der CeBIT 2001, basierend auf deren PDR-M70 Modell.

DataPlay Inc. selbst zeigte auch einige mögliche Digitalkameraprototypen um das Speichermedium voranzutreiben. Diese Prototypen können Sie hier auf der Seite in der Prototypen & Raritäten Ecke sehen. Die Kameraindustrie zeigte sich zwar generell interessiert aber zögerte sich es auch zu unterstützen. Nur sehr wenige Abspielgeräte wurden hergestellt und es gab nur eine Handvoll  fertig aufgenommene DataPlay Discs mit Musik. Nur ein Jahr nachdem DataPlay Inc. ihre Disc vorgestellt hatten meldeten sie Konkurs an. Die gesamte DataPlay Produktkette wurde stillgelegt und ist heute unter Sammlern sehr begehrt wegen der geringen Stückzahlen die produziert wurden.

Vorgestellt:
          DataPlay Inc. in 2001
Maße:   39 x 33 x 3mm
Medium:   optischer Speicher
Varianten:   250 und 500MB
Verwendet für:   Toshiba PDR-M70 clone Prototyp und DataPlay Digitalkamera Prototyp

 

 

 

 

 

 

2002 - xD-Picture Card



xD-Picture Card front
xD-Picture Card
xD-Picture Card rear Entwickelt von Olympus und Fujifilm ist die xD-Picture card eigentlich ein Produkt von Toshiba und Samsung. Sie sollte sowohl den Compact Flash und Secure Digital Karten Konkurrenz machen wie auch Sony's Memory Stick. Vorgestellt im Juli 2002 wurden sie schnell zu einer proprietären Speicherkarte von Fujifilm und Olympus und konnte daher auf Dauer nicht überleben. Sie entstammte direkt der SmartMedia Karte und konnte einfach nicht mithalten mit den rasant ansteigenden Datentransferraten und Geschwindigkeiten anderer Karten. Ausserdem war die xD-Picture card schon immer teurer als andere Speicherkarten. Wie es scheint wir die xD-Picture immer noch hergestellt aber wird kaum noch von Digitalkameras eingesetzt. xD-Picture Karten wurden auch unter anderen Markennamen wie etwa Kodak, PNY, Lexar und sogar Sandisk verkauft aber tragen nicht deren Firmenlogos abgesehen von Kodak.

Vorgestellt: Olympus und Fujifilm in 2002
Maße:ca. 25x20mm
Medium: Flashspeicher
Spannung:3,3 Volt
Höhe:1.78mm
Pin Anzahl:18
Verwendet für: Frühe Olympus und Fujifilm Digitalkameras